Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft führt zu „Schweinestau“

Das geplante Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit zeigt bereits jetzt erste Auswirkungen. Wie die Wirtschaftswoche und andere Zeitungen berichteten, bekommen die Landwirte, die geringere Produktionskapazitäten in deutschen Schlachthöfen zu spüren. Auf der einen Seite liegt dies an verschärften Corona-Regelungen. Auf der anderen Seite jedoch liegt es auch an dem geplanten Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft.

Dies liegt zum einen darin, dass auf Grund des geplanten Verbots sich europäische Arbeitskräfte nach anderen Tätigkeitsbereichen umschauen. Zum anderen sind die Arbeitsbedingungen in deutschen Schlachthöfen für diese nicht so attraktiv wie bei Werkunternehmen. Bei Werkunternehmen erhalten sie oft einen Leistungslohn, während sie im Schlachthof einen Stundenlohn erhalten. Da es den Werkarbeitern darum geht, möglichst viel Geld zu verdienen, um es nach Hause zu ihren Familien zu schicken, sind sie an einem Leistungslohn interessiert. Daneben kommt es in deutschen Schlachthöfen immer wieder vor, das Überstunden abgefeiert werden müssen, während bei Werkunternehmen Überstunden ausgezahlt werden. Auch dadurch haben die Werkarbeiter mehr auf dem Konto, als wenn sie beim Auftraggeber arbeiten, und können daher mehr an ihre Familien in der Heimat überweisen.

Zudem führt auf der Arbeitgeberseite das geplante Verbot dazu, dass sich Werkunternehmen in anderen Branchen umschauen. Damit fehlen Arbeitskräfte in der Fleischwirtschaft. Daneben rekrutieren Unternehmen, die von dem Verbot betroffen sind, weniger Personal, von dem sie sich bei Inkrafttreten des Verbotes schwierig lösen müssen.

Die derzeitigen Kapazitätsprobleme sind nur ein Vorgeschmack auf die Auswirkungen des Verbots. Die deutsche Fleischindustrie wird ihre Vorreiterrolle in Europa verlieren. Die Landwirte und die Regionen, werden die Zeche zahlen. Für SPD, Grüne und Linke zählt dies aber anscheinend nicht, wenn man sich die Antworten einzelner Abgeordneter zu unseren Bedenken anschaut.